Frau ist nicht gleich Mutter
Jede Mutter ist Frau, aber nicht jede Frau ist Mutter!
Warum es wichtig ist, dies zu unterscheiden. - Ein Erklärungsversuch am Beispiel der Kommunikation und Diskussion zur Abstimmung zur BVG-Reform.
Ein Beispiel:
In zahlreichen Diskussionen und Kommentaren wird vom Nachteil der Frau in der BVG-Reform gesprochen. Ich habe diesbezüglich festgestellt, dass es nicht um DIE Frau generell geht, sondern primär um DIE Mutter / Mensch mit Betreuungsaufgaben (und um niedrige Löhne u.a.).
Nicht nur in dieser Diskussion, sondern fast immer, wenn es um Nachteile / Ausgleich von Menschen mit Betreuungsaufgaben geht wird von „Frau“ gesprochen, aber die Rolle der Mutter/Betreuungsperson gemeint.
Die Gleichsetzung von Frau und Mutter, macht kinderfreie Frauen unsichtbar. Wer von Frau spricht, aber Frau als Mutter und Betreuungspersonen meint, geht davon aus, dass jede Frau irgendwann vom Muttersein (Familienpflichten) betroffen ist UND schlisst somit die kinderfreie Frau aus.
Tönt kompliziert ist es auch!
Frauen werden seit es sie gibt, hauptsächlich in der Rolle als Mutter wahrgenommen. Die Frau ist in unseren gesellschaftlichen „Augen und Köpfen“ die ewige Mutter, das ist ein Bild das wir nicht so schnell wegbekommen. Es ist zwar so, dass die Mehrheit der Frauen Mutter ist oder dies werden will, aber dies ist kein Grund die Frauen, die nicht Mutter sein wollen, zu ignorieren.
Die Frau soll als Individuum mit allen ihren möglichen Lebensformen gesehen werden. Das Sichtbar machen von kinderfreien Frauen soll Mädchen und Frauen ermutigen, ihren Willen zu reflektieren und sich von der gesellschaftlichen Erwartung zu differenzieren, dass nur das Muttersein eine anzustrebende Lebensform ist.
(Die Anzahl der Frauen, die ihr Muttersein bereuen ist dunkel, ein Thema das auch unter Frauen/Mütter sehr heikel und immer noch mit extrem viel Scham behaftet ist.)
Frauen haben so viel Potential sich in zahlreichen Lebensformen zu zeigen, das Muttersein ist nur eine einzige davon.
14.09.2024