Zum Hauptinhalt springen

Wohngemeinden vergessen kinderfreie Menschen

Das Dorf Albinen fokussiert sich in der Not auf Familien mit Vermögen, statt auf kinderfreie Einzelmenschen mit Interesse an Teilhabe und Vernetzung.

Warum ist das ein Fehlentscheid?

Abgelegene Gemeinden hoffen quasi immer auf Wachstum durch Zuzug von Familien, dass Familien oft bereits verwurzelt und heimisch sind scheint vergessen zu gehen. Familien haben finanzielle Verpflichtungen und fixe (hohe) Ausgaben, ein Wechsel von Arbeitsort und/oder Arbeitgeber ist immer auch ein gewisses Risiko. Familien leben in einem gesellschaftlichen Standard, der nur selten verlassen wird.

Der Fokus auf kinderfreie Menschen mit/ohne Beziehung wird wenig bis gar nicht eingenommen. Die Bemühungen der Gemeinden liegen primär auf den Bedürfnissen von Familien und dabei gehen die Bedürfnisse von (noch) kinderfreien Menschen mit/ohne Beziehung völlig vergessen.

Kinderfreie Menschen nicht in die Entwicklung und Förderung von Gemeinden mit einzubeziehen ist eine verschwendete Ressource.

Kinderfreie Menschen sind im Wohnort häufig (noch) flexibel. Sie müssen sich in ihrem Leben (sowieso) oft neu orientieren, weil die sozialen Kontakte sich durch Schwangerschaft von Freund:innen verändert. Kinderfreie Menschen sind freilebend in Freizeit, Interessen, sozialen Verbindungen und wohnen.
Kinderfreie Menschen haben alle auch das Bedürfnis zum „Ankommen“ aber eben anders als Familien. Sie suchen individuelle Kontakte zu anderen Menschen mit/ohne Kinder, gesellschaftliche Zugehörigkeit und Angeboten in Verein und Ehrenämtern. Die wollen aber nicht auf das mögliche „Kinder gebären“ reduziert werden.

Kinderfreie Menschen sind für eine Gemeinde speziell in der Steuereinnahme interessant, es sind jene mit den wenigsten Abzügen und dem höchsten Steuerfuss, das scheinen die Finanzverwaltungen völlig zu vergessen.

Auch sind kinderfreie Menschen an Investitionen im Wohneigentum interessiert, diese allerdings so hoch angesetzt sind, dass diese für ein Einkopf-Einkommen kaum zu tragen sind.

Meringen, Albinen, Saanen und noch viele mehr… wacht auf, ihr vergesst eine immer grösser werdende Anzahl Menschen in einem unsichtbaren Lebensmodell.
18.03.2025